Die Sudwerke der Kurienbrauerei

 Das Hauptwerk für 45 Liter Ausschlagmenge



Der große Kessel fasst 15 Gallonen=57 Liter und stammt aus der "Gas"-Serie von Brewpaganda. Er hat unten ein Auslassventil.

Der Kessel steht auf einem "aufgebockten" Propangas-Hockerkocher mit 7,5 kW Leistung, der mit einem Feuerungsautomaten, einem Magnetventil, einem Zündtrafo und einer Zündsicherung automatisiert ist. Dabei bin ich dieser Anleitung gefolgt. Da hier in mitunter hektischer Umgebung viel Wasser und 230 Volt sehr nah zusammen kommen, ist das gesamte System mit einem eigenen FI-Schalter abgesichert.





Auf dem Kessel arbeitet ein Rührwerk, das von einem Scheibenwischermotor angetrieben wird. Da das Gewinde des Motors und seine Drehrichtung gleichläufig sind, muss die Schraubverbindung gesichert werden. Bisher habe ich hier Loctite 243 - mittelfest, der aber bereits zweimal versagt hat, mit der Folge, dass das Paddel in die heiße Maische gefallen ist, was eine ziemliche Sauerei ist und zusätzlich dazu führt, dass man während des verbliebenen Maischevorgangs von Hand weiterrühren muss, was der Menge an dickflüssiger Maische ziemlich anstrengend ist. Jetzt versuche ich es einmal mit Loctite 270 - hochfest.


Die Steuerung ist eine AiO auf Arduino-Basis. Sie erhält ihre Temperaturdaten von einem Fühler, der mittels einer Lanze im Deckel neben dem Rührwerk in die Flüssigkeit eintaucht. Sie gibt die Steuerbefehle an den Kocher und ans Rührwerk über einen 433 MHz-Sender aus, die auf der anderen Seite von zwei handelsüblichen Funksteckdosen empfangen und in 230-Volt-Schaltimpulse umgesetzt werden. Die AiO lässt sich sowohl an einem über Bluetooth angebundenen Laptop oder direkt am Gerät programmieren. Da ich die Zahl der Fehlerquellen möglichst gering halten möchte, verzichte ich seit einiger Zeit auf den Laptop. 


Nachdem es auf der Ausgabeseite zwischen Steuerung und Kessel/Kocher galvanisch keine Verbindung mehr gibt, sind die Ausfälle der AiO deutlich seltener geworden. Was bleibt ist die Verbindung des Temerpaturfühlers. Da der Zündtrafo unmittelbar unter dem Kocher immer wenn er in Aktion tritt eine Hochspannung erzeugt, entstehen dadurch starke elektromagnetische Felder, die über die den Temperaturfühler in die Steuerung gelangen können und diese wiederum zum unbemerkten Absturz bringen. Ein dauerndes Heizen, weit über die vorgesehene Rasttemperatur hinaus oder umgekehrt ein unbemerktes Abkühlen des Sudes können die Folge sein. Sollte sich dieses Problem nicht beheben lassen - wie hier beschrieben - werde ich Zündautomat und Zündtrafo durch eine Pilotflamme ersetzen.


Abgemaischt wird von mit einem 5-Liter-Schöpfbecher in ein großes Gärfass, das auf einer kleinen Hebebühne steht, wie man sie in der Motorradwerkstatt nutzt. 



Zum Abläutern wird die Hebebühne vorsichtig hochgefahren und die Würze direkt wieder in den großen Kessel gelassen, der zwischenzeitlich gereinigt wurde. Sind ca. 10 Liter Würze im Kessel wird mit dem Würzekochen begonnen. Bis der gesamte Sud von dann rund 50 Litern kocht, dauert es bei dieser Konfiguration, je nach Außentemperatur und Windbedingungen, 1 Stunde bis 90 min.


Nach dem Würzekochen erfolgt zügig der Whirlpool und dann wird die Würze bei ca. 70 Grad in zwei 30-Liter Gärfässer abgefüllt, die sich, jeweils mit ca. 23 Litern gefüllt, auch von einer Person noch gut in den Keller tragen lassen.


Das Zweitwerk für 15-18 Liter Ausschlagmenge



Hierbei handelt es sich um einen klassischen Einkochautomat der 28 Liter-Klasse mit Rührwerk. 


Da die Heizleistung des Einkochers mit 2000 Watt eher mäßig ist, wird er in der Aufheizphase des Wassers bis zum Erreichen der Einmaisch-Temperatur von einem 1500 Watt-Tauchsieder unterstützt und ist insgesamt mit einer Isoliermatte versehen.


Die Steuerung übernimmt ein Inkbird ITC 310T, der allerdings im Gegensatz zur AiO zum Übersteuern neigt.

Das Hopfenkochen des kleinen Sudes erfolgt auf einem 7,5 kW-Hockerkocher in einem anderen Topf.

Insgesamt kann man mit beiden Sudwerken und zwei Personen, die aufeinander eingespielt sind, zwei Sude in sechs Stunden ins Fass bekommen.








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