Sud XXII und XXIII


Heute brauen mal wieder die Gründer der Kurien-Brauerei zusammen. Das unbeständige Wetter führt zu der Entscheidung, die Brauerei in der Garage aufzubauen. Und dies stellt sich am Ende des Tages unter mehreren Gesichtspunkten, trotz des etwas höheren Aufwandes beim Auf- und Abbau, als richtig heraus. Der April jagt tatsächlich den ein oder anderen heftigen Schauer durchs Land, der Wind kann den Gaskochern nichts anhaben und in den trockenen und teils sonnigen Phasen stellen wir unsere Stühle einfach in den Hof vor der Garage. 

Aber so viel Zeit zum Sitzen gibt es gar nicht. Denn wie schon so oft gibt es wieder einige Pannen. Einmal bleibt die AiO in einer Heizphase hängen, ohne dass wir es direkt bemerken, was dazu führt, dass die erste Rasttemperatur überfahren weit wird und wir nur hoffen können, dass die empfindliche Beta-Amylase, die die vergärbare Maltose "produziert", nicht zu weit beschädigt wurde. Und dann fällt im großen Kessel das Maische-Paddel in die Suppe. Die Verschraubung am Motorgetriebe hat sich gelöst. Also heißt es ab da nach alter Väter Sitte von Hand rühren, was bei rund 50 Litern Maische ganz schön kräftezehrend ist, auf jeden Fall aber einen Mann ständig am Arbeiten hält. Immerhin können wir uns abwechseln.  

Heute brauen wir als Sud Nr. XXII unser allseits beliebtes Trierer Kölsch und es kleinen Experimentalsud Nr. XXIII ein Galaxy Amber Ale

Trotz dieser kleinen Unebenheiten läuft der Brautag dank der geballten Erfahrung der Braumeister (;-) rund. Die beiden Sude takten trotz unterschiedlicher Größen fast gleich. Um 8.45 Uhr ist das Wasser aufgesetzt, um 9.30 Uhr können wir einmaischen, um 11.15 Uhr wird abgemaischt. Um 12.30 Uhr ist fertig geläutert. Bereits 20 min vorher heizen wir die Würze zum Hopfenkochen an. 2 1/4 Stunden später ist auch dieser Vorgang mit zwei bzw. vier Hopfengaben abgeschlossen. Und um 15.10 Uhr füllen wir beide Sude nach dem Whirlpool heiß, d. h. bei ca. 70 Grad in die Gärfässer. Das große Sudwerk beschert uns trotz des Paddel-Unfalls eine Ausbeute von 67,9%, das kleine leider nur 53,3%. 

Zwei Stunden später ist die Kurienbrauerei wieder abgebaut, die Einzelteile gereinigt und zum Trocknen in den diversen Kellerräumen ausgebreitet. Die Gärfässer kühlen über Nacht ab und am anderen Tag kommen die (Trocken)-Hefen dazu, die keine 24 Stunden später gut angekommen sind.

Mit dem Füllen dauert es diesmal ganz drei Wochen, weil sich mit allen Vor- und Nachbereitungen für mich allein erst einmal ein passendes Zeitfenster von 2 plus 4 plus 1 Sunde (Flaschen/KEG spülen - Füllen/Reinigen - Aufräumen) finden musste. Dies hat dem Jungbier aber nicht geschadet, vielmehr gast es bei der Karbonisierung noch munter aus. Der Galaxy-Hopfen im Amber Ale duftet schon verlockend. Da dürfen wir gespannt sein.  

  

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