Herbstliches Professoren-Brauen - Sude XXVI und XXVII

 


Nach mehrfach vergeblichen Anläufen ist es endlich soweit: der Brautag mit zwei Professoren für Pastoraltheologie (Trier und Paderborn) kann starten. Der eine ein erfahrener Hobbybrauer, der andere ein Novize. Auch wenn sich der Oktober bereits dem Ende neigt, erlaubt es das Wetter, im Freien zu brauen (und zu grillen).

Gebraut werden zwei experimentelle Sude: Im großen Kessel Sud Nr. XXVI: ein Lemon Punk Ale und im kleinen Einkocher Sud Nr. XXVII: ein helles Doppelbock.

Leider hat der Feuerungsautomat der Brausteuerung die lange Ruhephase von 1 1/2 Jahren offenbar nicht schadlos überstanden, denn obwohl der Brenner ordnungsgemäß zündet, hört die Steuerung nicht auf, Zündfunken zu produzieren. Das geht natürlich nicht. Diverse Reparaturansätze schlagen fehl, weswegen schließlich die gesamte Steuerung überbrückt werden muss, was einige Zeit kostet und zur Folge hat, dass die 55 Liter Maische per Handsteuerung durch die Rasten geführt werden muss. Aber Florian ist offenbar nicht nur Professor, sondern auch Meister des Brauhandwerks und so bewältigt er diese Herausforderung völlig problemlos. 

Für die Kurienbrauerei wird dies aber nun der letzte Anlass sein, den Kocher von Feuerungsautomat auf Pilotflamme umzurüsten, denn die elektromagnetischen Störimpulse des Zündfunkens haben die Brausteuerung in der Vergangenheit ja schon häufiger zum unbemerkten Absturz gebracht.

Um 10 Uhr wird eingemaischt, um 12 Uhr können wir abmaischen. Zwischendrin muss sich unser Braunovize immer mal wieder wegen angeblicher (und tatsächlicher) Lehrverpflichtungen dispensieren, was ihm natürlich auf dem Arbeitszeitkonto Minuspunkte einbringt, die dann beim Füllen abgearbeitet werden können. 

Gegen 11 Uhr klingelt es am Tor und die Kurienbrauerei wird tatsächlich erstmals von einem Mitarbeiter des Hauptzollamtes Koblenz kontrolliert. Braubuch und Ausstattung werden für gut befunden, die notwendige amtliche Genehmigung für das Bierbrauen zu Hobbyzwecken ist für das Jahr 2024 eingeholt und liegt vor. So ist der sehr freundliche Zöllner zufrieden und bestätigt seine Kontrolle auf dem Brauprotokoll. Schade, dass er keinen amtlichen Stempel dabei hat. Irgendwo in der Ferne hört man einen Schimmel wiehern;-)

Rechtzeitig zum obligatorische Mittagessen ist unser akademisch arbeitender Kollege zurück. Diesmal gibt es saarländischen Schwenker und ebensolchen Kartoffelsalat (wie gut, dass Professoren auch ein Vorleben haben). 

Das Hopfenkochen füllt den Nachmittag, dank Honigfilter brauchen wir anschließend mit dem Umfüllen aufs Fass nicht mehr zu warten. Trotz Startschwierigkeiten am Morgen haben wir vor Einbruch der Dunkelheit die Würzen in den Fässern, die nun über Nacht abkühlen können. Da die notwendige Trockenhefe nicht rechtzeitig eingetroffen ist, wird aus einem verbliebenen Päckchen zusammen mit einem Einmachglas voll Würze ein Starter produziert, der dann am folgenden Tag zu einem raschen Gärbeginn führt.






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