Sud XIII und XIV - Alles wie geschmiert

Eigentlich sollte heute das erste Brauseminar stattfinden, das auch schon ausgebucht war, aber coronabedingt abgesagt werden muss. Trotzdem soll der Tag biertechnisch nicht ungenutzt vorbeigehen. Auch wenn etwas Wehmut in der Luft liegt, weil wir als Brauerduo, das wir dieses Projekt gemeinsam begonnen haben, heute wohl zum letzten Mal in dieser Weise zusammenarbeiten, gehen wir zuversichtlich ans Werk. Die Aufbauarbeiten beginnen um 8.15 Uhr, die Sonne lacht und es verspricht ein frühsommerlicher Tag zu werden.

Geplant sind zwei Sude: Sud XIII, ein "Kölsch" im großen Kessel ist uns schon bekannt, denn wir haben ihn schon als Sud VIII genossen.
Sud XIV, ein IPA ist hingegen ein echtes Experiment.

Dank überarbeiteter Technik der AiO und des Einkochers sowie freundlicher Unterstützung durch einen netten Besuch läuft alles wie am Schnürchen.
Auch das Wetter bleibt, trotz angekündigter Gewitter und eines kurzes Regenschauers, im Vergleich zu vergangenen Brautagen überaus freundlich. Obwohl der kleine Sud im Einkocher etwas länger braucht, um jodneutral zu werden - wir hätten stärker rühren müssen - können wir schon ab 10.40 Uhr beide Sude hintereinander abmaischen und während der Läuterruhe unsere Schwenker und Würstchen genießen. Um 13.10 Uhr sind wir mit dem Läutern fertig.

Das Kölsch flockt während des Hopfenkochens ziemlich grobe Eiweißpartikel aus, was uns unterwegs etwas Sorgen macht. Der virtuell herbeigerufene Rat eines befreundeten bayrischen Profi-Brauers gibt aber Entwarnung. Und tatsächlich, der Hopfenkegel nach dem Whirlpool ist stabil wie nie und wir schlagen 45 Liter sehr klare Würze mit 13° Plato aus, was einer Sudhausausbeute von 62,33% entspricht. Das IPA ergibt leider nur 15 Liter - hier war ich bei der Rezeptberechnung etwas zu zurückhaltend, weil der Einkocher beim letzten Mal zu voll war. Die Stammwürze trifft die Vorgaben des Rezeptes vollständig mit 12,5° Plato. Die Sudhausausbeute beträgt hier 60%, was für den Einkocher ein neuer Rekord ist und sich durch noch regelmäßigeres Rühren oder den Einsatz eines Rührwerkes sicher noch steigern ließe.

Um 17 Uhr endet der Brautag nach 8.45 h äußerst entspannt

Bereits am nächsten Morgen sind beide Sude "angekommen" und blubbern fröhlich vor sich hin.

Am 4. Juli füllen wir ab.

Sud XIII - Kölsch
43 Liter - 3° Plato  77% Endvergärung 5,4 Vol% Alk (Terrill-Formel) - karbonisiert mit 8,4g Zucker/l ≈ +0,5 Vol% Alk
0,8 Liter, angesetzt mit Sauerteighefe - 6,1° Plato ≈ 52% Endvergärung ≈ 3,7 Vol% Alk

Sud XIV - India Pale Ale (ohne Irisch Moos und ohne Stopfhopfen)
14 Liter - 2,9° Palto ≈ 77% Endvergärung ≈ 5,2 Vol% Alk (Terrill-Formel) - karbonisiert mit 6g Zucker/l ≈ +0,4 Vol% Alk

Arbeitszeit: 3.30 h

Summe: 12.15 h = 735 min = 12,9 min/l








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